- Allgemeine Fachbegriffe -

Teil 1 des Glossars cytologischer, biochemischer und mikrobiologischer Fachbegriffe


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Dieses Glossar enthält den ersten Teil des Glossars cytologischer, biochemischer und mikrobiologischer Fachbegriffe mit dem Abschnitt der allgemeinen Fachbegriffe.
Verweise auf die anderen Teile finden sich in der Thematischen Gliederung.
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Thematische Gliederung:



Allgemeine Fachbegriffe

Der Abschnitt Allgemeine Fachbegriffe des Glossars cytologischer, biochemischer und mikrobiologischer Fachbegriffe enthält Grundbegriffe der Biologie, die sich nicht ohne weiteres einer bestimmten Fachdisziplin oder einem besonderen Aspekt der biologischen Wissenschaften zuordnen lassen. Insb. Fachausdrücke aus dem Bereich der Ökologie, der Anatomie und Medizin, aber auch aus anderen, z.T. entfernten Fachgebieten, wie etwa der Geometrie, stellen häufig wiederkehrende und meist interdiszplinär verwendete Begriffe in den Biowissenschaften dar, die hier erläutert werden sollen.

Ökologie, Habitatbezeichnungen:
biogen
- biologischen Ursprungs, im Gegensatz zu abiogen
abiogen
- nicht biologischen Ursprungs, im Gegensatz zu biogen
biotisch
- biologische, d.h. auf Organismen zurückzuführende Einflüsse, Wirkungen oder Faktoren, im Gegensatz zu abiotisch.
abiotisch
- nicht biologische, d.h. nicht auf Organismen zurückzuführende Einflüsse, Wirkungen oder Faktoren, wie etwa rein physikalische Einwirkungen von Hitze, Licht, Wind, Schall o.ä., im Gegensatz zu biotisch
epiphytisch
- Bezeichnung für Organismen, die auf Pflanzen wachsen und leben, wie z.B. viele tropische Pflanzen aus der Familie der Orchidaceae (Orchideen) oder der Gruppe der Pteridophyta (Farne). Entsprechend werden solche epiphytisch wachsenden Pflanzen auch als Epiphyten bezeichnet.
epizoisch
- Bezeichnung für Organismen, die auf Tieren wachsen und leben, z.B. die im Fell von Bradypus (Dreizehen-Faultier) und Choloepus (Zweizehen-Faultier) lebenden Algae (Algen), insb. die innerhalb der Chlorophyta (Grünalgen) zu der Gruppe der Ulvophyceae zählende Art Trichophilus welckeri, die in einer speziellen, symbiotischen Beziehung mit den Faultieren lebt.
Ein weiteres Beispiel für eine typische epizoische Lebensweise stellen Arten aus der zu den Crustacea (Krustentieren) zählenden Gruppe der Cirripedia (Rankenfusskrebse) dar, insb. Spezies aus der Familie der Balanidae (Seepocken). Diese sessilen Krebstiere heften sich auf dem Panzer oder der Haut anderer Tiere an, so bspw. auf der Epidermis von Cetacea (Wale und Delphine), wie etwa die auf Tursiops truncatus (Grosser Tümmler) und anderen Cetacea siedelnde Art Xenobalanus globicipitis oder die auf Megaptera novaeangliae (Buckelwal) oder anderen Walarten lebende Coronula diadema.
Links und Literatur:
Suutari, M., Majaneva, M., Fewer, D.P., Voirin, B., Aiello, A., Friedl, T., Chiarello, A.G., Blomster, J. (2010) 'Molecular evidence for a diverse green algal community growing in the hair of sloths and a specific association with Trichophilus welckeri (Chlorophyta, Ulvophyceae).', BMC Evol. Biol., 10:86, DOI: 10.1186/1471-2148-10-86

Pugliese, M.C., Böttger, S.A., Fish, F.E. (2012) 'Barnacle Bonding: Morphology of Attachment of Xenobalanus globicipitis to its Host Tursiops truncatus.', J. Morphol., 273(4), 453-459, DOI: 10.1002/jmor.20006

Nogata, Y., Matsumura, K. (2006) 'Larval development and settlement of a whale barnacle.', Biol. Lett., 2, 92-93, DOI: 10.1098/rsbl.2005.0409
epixylisch
- Bezeichnung für Organismen, die auf Holz wachsen und leben, wie etwa viele Mycota (Pilze).
epilithisch
- Bezeichnung für Organismen, die auf Steinen oder Fels wachsen und leben, wie z.B. die Lichenes (Flechten).
epipelisch
- Bezeichnung für Organismen, die auf toniger Erde (Lehm, Schlamm) wachsen und leben.
episammisch
- Bezeichnung für Organismen, die auf Sand wachsen und leben
arbicol
- baumlebend, d.h. Bezeichnung für überwiegend auf Bäumen lebende Organismen, wie z.B. die baumbewohnenden Squamata (Schlangen).
aquatisch
- allg. im Wasser liegend oder stattfindend, also insb. der Lebensraum Wasser
neritisch
- abgeleitet von 'Nerine'. dem Namen einer grch. Meersnymphe, wird mit dem neritischen Lebensraum der küstennahe, durchlichtete Flachwasserbereich bis ca. 200 m Wassertiefe bezeichnet, der sich vom Litoral bis zum Rande des Kontinentalhangs erstreckt.
Benthal
- Die Bodenzone von Gewässern und der von ihr gebildete Lebensraum. Die mit dem Benthal assoziierten Lebewesen werden als benthisch oder in ihrer Gesamtheit als Benthos bezeichnet.
Phytal
- Die Bewuchszone von Gewässern und der von ihr gebildete Lebensraum, hierzu gehören im marinen Bereich v.a. Seegraswiesen und Tangwälder.
Litoral, Adj. litoral
- Allgemein die Uferzone eines Gewässers, einen Abschnitt des Benthals bildend. Bei Meeren und Ozeanen wird im allgemeinen mit dem Litoral einmal der gesamte Ufer- bzw. Küstenbereich bezeichnet, im speziellen bezieht sich Litoral aber auch auf die Gezeitenzone zwischen Hoch- (Flut) und Niedrigwasser (Ebbe), die auch als Eulitoral oder Intertidal bezeichnet wird. Bei anderen Gewässern, insb. Binnengewässern wie Seen und Flüssen, kennzeichnet das Litoral die durchlichtete Uferzone oberhalb des dunkleren und kälteren Profundals, d.h. das Litoral liegt oberhalb der trophischen Kompensationszone eines Gewässers. Dem Litoral kommt grosse ökologische Bedeutung zu, da die durch seine Lage bedingten besonderen Eigenschaften, wie etwa die starken mechanischen Kräfte des bewegten Wassers und der Wechsel von Trockenheit und Überflutung, i.d.R. eine charakteristische Fauna und Flora bedingen. Sowohl das Litoral der Meere, wie auch der Binnengewässer lässt sich in weitere ökologische Zonen unterteilen, die als Epi-, Supra-, Eu- und Sublitoral bezeichnet werden.
Eulitoral, Adj. eulitoral
- Bei Binnengewässern die Brandungszone, bei Meeren die Gezeitenzone zwischen Hoch- und Niedrigwasser, hier auch als Intertidal oder einfach nur als Litoral bezeichnet.
Intertidal, Adj. intertidal
- Der Bereich des Litorals von Ozeanen und Meeren, der zwischen dem höchsten, bei Springflut, und dem tiefsten Wasserstand liegt, auch als eulitoral bezeichnet.
Supralitoral, Adj. supralitoral
- oberhalb des Eulitorals liegende Spritzwasserzone
Epilitoral, Adj. epilitoral
- oberhalb des Supralitorals liegende Zone, die nicht in direktem Kontakt mit dem Wasser des Gewässer steht, aber dennoch von diesem, bspw. durch zeitweise Überflutung, mehr oder weniger stark beeinflusst wird.
Sublitoral, Adj. sublitoral
- der unterhalb des Eulitorals liegende, ständig überflutete Bereich. Bei Meeren und Ozeanen ist das Sublitoral durch die Niedrigwasserlinie der Gezeiten vom Eulitoral abgegrenzt.
Profundal, Adj. profundal
- Dunklere, kältere Bodenzone von Binnengewässern, die unterhalb der sog. trophischen Kompensationsgrenze liegt. Zusammen mit dem Litoral bildet der Lebensraum des Profundals den gesamten Lebensraum der Bodenzone, des sog. Benthals, eines Gewässers.
Benthos, Adj. benthisch
- Lebensgemeinschaft der im Benthal lebenden Organismen
Bathyal, Adj. bathyal
- Bodenzone der Meere und Ozeane, die an das Litoral anschliesst und sich von der Schelfkante in 100-200 m Tiefe bis zum Kontinentalfuss in 2000-4000 m Tiefe erstreckt.
Abyssal, Adj. abyssal
- Bodenzone und Tiefwasserzone der Tiefsee (ab ca. 2000-4000 m), die sich an das Bathyal anschliesst.
Pelagial, Adj. pelagial, pelagisch
- Freiwasserzone. Lebensraum des lichtdurchfluteten, offenen Wassers der Meere.
Plankton, Adj. planktonisch, planktisch
- Frei im Wasser schwebende, meist sehr kleine und nicht zur aktiven Bewegung (im Sinne einer gerichteten und über weitere Strecken führenden Bewegung) befähigte Organismen des Pelagials Nach Zugehörigkeit der Organismen wird ein sog. Phytoplankton aus pflanzlichen Organismen von einem sog. Zooplankton aus tierischen Organismen unterschieden.
Nekton
- Zur aktiven Bewegung befähigte Organismen des Pelagials, zu denen insb. die Fische zu zählen sind
Neuston
- Organismen der Grenzschicht Wasser-Luft (d.h. Wasseroberfläche) des Pelagials. Vorwiegend oberhalb der Wasseroberfläche lebende Organismen, wie etwa der zu den Insecta (Insekten) zählende Gerris sp. (Wasserläufer), werden als Epineuston bezeichnet, vorwiegend unterhalb der Wasseroberfläche lebende Organismen als Hyponeuston. Eine besondere Gruppe bilden solche Organismen, die ihre Schwimmfähigkeit durch Auftriebsmechanismen erhalten; sie werden als Pleuston bezeichnet.
Hyponeuston
- Bes. Gruppe von Organismen des Neustons, deren Lebensraum sich vorwiegend unterhalb der Wasseroberfläche befindet
Epineuston
- Bes. Gruppe von Organismen des Neustons, deren Lebensraum sich vorwiegend oberhalb der Wasseroberfläche befindet, wie z.B. bei dem zu den Insecta zählenden Gerris sp. (Wasserläufer).
Pleuston
- Bes. Gruppe von makroskopischen Organismen des Neustons, die entweder passiv mit dem Wasserstrom treiben oder ihre Schwimmfähigkeit durch spez. Auftriebsmechanismen erhalten, wie etwa bei der zu der Gruppe der Siphonophorae (Staatsquallen) unter den Cnidaria (Nesseltiere) zählenden Physalia physalis (Portugiesische Galeere).
Seston
- Partikuläres Material im Wasser eines Gewässers. Man kann lebendes, aus Organismen bestehendes Bioseston und unbelebtes, meist aus Detritus bestehendes Abioseston unterscheiden.
Bioseston
- Der belebte Anteil des Sestons
Abioseston
- Der unbelebte Anteil des Sestons
Limnos, Adj. limnisch
- Lebensraum bzw. Ökosystem Binnengewässer, d.h. i.d.R. der Lebensraum Süsswasser, der sich in lentische und lotische Gewässer aufteilt
Limnologie
- Binnengewässerkunde, Wissenschaft von den Binnengewässern als Ökosysteme
lentisch
- Lebensraum bzw. Ökosystem stehende Binnengewässer, d.h. Seen, Teiche u.ä.
lotisch
- Lebensraum bzw. Ökosystem fliessende Binnengewässer (Fliessgewässer), d.h. Flüsse, Bäche u.ä.
eutroph
- Nährstoffreiche Gewässer, im Gegensatz zu oligotrophen Gewässern. Die Anreicherung von Nährstoffen eines Gewässers durch Umwelteinflüsse oder menschliche Einwirkung wird als Eutrophierung bezeichnet.
oligotroph
- Nährstoffarme Gewässer, im Gegensatz zu eutrophen Gewässern
Krenal
- Quellgebiet eines Flusses
Krenon
- Lebensgemeinschaft der im Krenal, d.h. im Quellgebiet eines Flusses, lebenden Organismen
Rhithral
- Bachregion, auch Oberlauf oder Mittellauf eines Flusses
Potamal
- Unterlauf eines Flusses
Potamon
- Lebensgemeinschaft der im Potamal, d.h. im Unterlauf eines Flusses, lebenden Organismen
Ästuar
- Mündung eines Flusses, auch Estuar geschrieben.
Estuar
- andere Schreibweise für Ästuar
aerial
- innerhalb der Atmosphäre liegend bzw. stattfindend. Dieser Begriff wird meist für geologische oder ökologische Prozesse oder Materialien gebraucht, die innerhalb der Atmosphäre stattfinden bzw. liegen, im Gegensatz zu subaerialen, marinen (submarinen), terrestrischen (subterrestrischen) oder glazialen (subglazialen) Prozessen oder Materialien
subaerial
- unterhalb der Atmosphäre liegend bzw. stattfindend. Dieser Begriff wird meist für geologische oder ökologische Prozesse oder Materialien gebraucht, die auf der Erdoberfäche mit Exposition zur Atmosphäre stattfinden bzw. liegen, im Gegensatz zu aerialen, marinen (submarinen), terrestrischen (subterrestrischen) oder glazialen (subglazialen) Prozessen oder Materialien
marin
- allg. im Meer liegend oder stattfindend, insb. der Lebensraum Salzwasser, d.h. Meere und Ozeane
submarin
- unterhalb der Meeresoberfläche liegend bzw. stattfindend. Dieser Begriff wird meist für geologische oder ökologische Prozesse oder Materialien gebraucht, die unterhalb der Meeresoberfläche stattfinden bzw. liegen, im Gegensatz zu marinen, aerialen (subaerialen), terrestrischen (subterrestrischen) oder glazialen (subglazialen) Prozessen oder Materialien
glazial
- auf Eis liegend bzw. stattfindend. Dieser Begriff wird meist für geologische oder ökologische Prozesse oder Materialien gebraucht, die auf oder an einer Eisschicht, insb. bei Gletschern, stattfinden bzw. liegen, im Gegensatz zu subglazialen, marinen (submarinen), terrestrischen (subterrestrischen) oder aerialen (subaerialen) Prozessen oder Materialien. Zudem wird der Begriff im Sinne einer zeitlichen Bedeutung verwandt und bezieht sich dann auf die Abschnitte der Erdzeitalter die als Eiszeit bezeichnet werden ("eiszeitlich").
subglazial
- unterhalb von Eis liegend bzw. stattfindend. Dieser Begriff wird meist für geologische oder ökologische Prozesse oder Materialien gebraucht, die unterhalb einer Eisschicht, insb. von Gletschern, stattfinden bzw. liegen, im Gegensatz zu glazialen, marinen (submarinen), terrestrischen (subterrestrischen) oder aerialen (subaerialen) Prozessen oder Materialien
terrestrisch
- an oder auf der Erdoberfläche, d.h. an Land, liegend bzw. stattfindend. Dieser Begriff wird meist für geologische oder ökologische Prozesse oder Materialien gebraucht, die auf oder an der Erdoberfäche stattfinden bzw. liegen, im Gegensatz zu subterrestrischen, marinen (submarinen), aerialen (subaerialen) oder glazialen und subglazialen Prozessen oder Materialien
subterrestrisch
- unterirdisch, d.h. unterhalb der Erdoberfläche liegend bzw. stattfindend. Dieser Begriff wird meist für geologische oder ökologische Prozesse oder Materialien gebraucht, die unterhalb der Erdoberfäche stattfinden bzw. liegen, im Gegensatz zu terrestrischen, marinen (submarinen), aerialen (subaerialen) oder glazialen und subglazialen Prozessen oder Materialien
xerisch
- Bezeichnung für trockenheitsliebende Organismen (s.a. Xerophyten)

Geometrie, Lage-, Richtungs- und Zustandsbezeichnungen, Applikations- und Darreichungsformen:
Locus, Pl. Loci, Adj. local
- lat. für dt. Ort, Platz, Stelle, Raum. Allg. im Wortsinne und insb. in der Medizin für örtlich begrenzte Phänomene oder Wirkungen verwendet, wobei im deutschen Sprachraum meist die abgewandelte Schreibweise Lokus anzutreffen ist. In der Biologie häufig auch als Kurzform für den Genlocus verwandt.
Lokus, Pl. Loki, Adj. lokal
- andere, v.a. im deutschen Sprachraum verbreitete Schreibweise für Locus.
Transienz, Adj. transient
- von lat. transire, dt. hinübergehen, übergehen, verfliessen, hindurchgehen, hindurchziehen, durchdringen. In der Biologie und v.a. im Kontext der Zellbiologie werden damit insb. kurzlebige, vorübergehende Ereignisse, wie bspw. die Enstehung bestimmter Moleküle oder der zeitlich befristete Aufenthalt von Verbindungen in einem Kompartiment der Zelle bezeichnet. Im Gegensatz dazu wird der Begriff resident für Moleküle mit bleibenden, mehr oder weniger unveränderlichen Aufenthaltsorten verwendet. Handelt es sich um bleibende Veränderungen oder Modifikationen einer Struktur, wie z.B. einem Molekül, wird dies als permanent bezeichnet.
Residenz, Adj. resident
- von lat. residere, dt. sich setzen, sich niederlassen. Im Kontext der Zellbiologie werden damit bspw. Moleküle oder Strukturen bezeichnet, die bleibend in einem Kompartiment der Zelle vorgefunden werden, also z.B. residente Proteine des Nucleus oder des Endoplasmatischen Retikulums (ER). Im Gegensatz dazu wird der Begriff transient für kurzlebige, vorübergehende Ereignisse oder Aufenthaltsorte verwendet.
Permanenz, Adj. permanent
- von lat. permanere, dt. verbleiben, ausharren, anhalten, fortdauern. Allg. im Wortsinne verwendet, insb. im Kontext der Zellbiologie werden bspw. Modifikationen von Molekülen oder Strukturen als permanent bezeichnet, wenn sie bleibend verändert wurden oder andauerend vorhanden sind.
Submersion, Adj. submers
- von lat. submersum, dt. untergetaucht, d.h. unter der Oberfläche einer Flüssigkeit (meist Wasser) liegend, eine submerse Lebensweise findet sich bspw. bei spez. angepassten Pflanzen, s.a. Hydrophyten
Immersion, Adj. immers
- von lat. immersum, dt. eingetaucht, versenkt, d.h. in die Oberfläche einer Flüssigkeit (meist Wasser oder Öl) eintauchend, so wird z.B. in der Mikroskopie sog. Immersionsöl, in das das Objektiv eintaucht, benutzt, um den Brechungsindex herabzusetzten
Motilität, Adj. motil
- von lat. motus oder motios, dt. Bewegung, Beweglichkeit bzw. beweglich. In der Biologie eine häufig anzutreffende Bezeichnung für bewegliche, meist einzellige Organismen, wie z.B. begeisselte Bakterien, Gameten (z.B. Spermatozoide), Sporen (Zoosporen) oder für Stadien von Organismen, die eine bewegliche Phase durchlaufen. Bei den mehrzelligen Tieren (Metazoa) spricht man hingegen von Vagilität, um damit eine ungebundene, d.h. nicht sesshafte (sessile) Lebensweise auszudrücken.
Kontraktilität, Adj. kontraktil
- von lat. contractio, dt. das Zusammenziehen, Verkürzung bzw. lat. contrahere, dt. zusammenziehen, verengen, verkürzen. Allg. Bezeichnung für die Befähigung zur Kontraktion bzw. eine Bez. für zur Verkürzung oder Zusammenziehung befähigte Strukturen. Auf zellulärer Ebene beruht Kontraktilität i.d.R. auf Elementen des Cytoskeletts, wie Mikrofilamenten oder Mikrotubuli, so etwa beim sog. "kontraktilen Ring", der bei mitotischen Teilungen vieler tierischer Zelltypen gebildet wird. Auf Ebene der Gewebe bzw. des ganzen Organismus beruht Kontraktilität i.d.R. auf der Tätigkeit von Muskeln, deren Kontraktilität auf zellulärer Ebene jedoch ebenfalls auf Elementen des Cytoskeletts (Acto-Myosin-System) beruht.
Isotropie, Adj. isotrop
- von grch. iso tropos, dt. gleichartiger Raum, allgemein die Unabhängigkeit einer Eigenschaft von der Raumrichtung, in der Biologie/Biochemie wird damit häufig der gleichartige Aufbau eines Stoffes oder einer Struktur in alle Raumrichtungen bezeichnet. Das Gegenteil von Isotropie ist die Anisotropie
Anisotropie, Adj. anisotrop
- von grch. a iso tropos, dt. ungleichartiger Raum, allgemein die Abhängigkeit einer Eigenschaft von der Raumrichtung, wie z.B. Strukturen oder Materialien, die in verschiedenen Raumrichtungen ungleichartig aufgebaut sind. Anisotropie bezeichnet damit das Gegenteil von Isotropie.
amorph
- gestalt- bzw. strukturlos, von grch. a morphos, dt. ohne Gestalt oder ohne Struktur. Insb. in der Lichtmikroskopie werden strukturlose Bereiche als amorph bezeichnet.
hyalin
- durchscheinend, von grch. hyalos, dt. Glas. Der Begriff wird in der Lichtmikroskopie für zelluläre Bereiche verwandt, durch die das Licht durchscheint und somit als durchscheinend, durchsichtig, transparent, glasig oder klar bezeichnet werden können.
isodiametrisch
- von grch. iso diametros, dt. gleicher Durchmesser. Eine Bezeichnung für Körper, wie z.B. Zellen, die in alle Raumrichtungen einen gleichen Durchmesser aufweisen, wie dies insb. auf kugelige oder kubische Körper zutrifft.
Kongruenz, Pl. Kongruenzen, Adj. kongruent
- von lat. congruentia, dt. Übereinstimmung, Harmonie. In der Geometrie eine Bezeichnung für die Deckungsgleichheit von Flächen, insb. von Dreiecken.
Parallelität, Pl. Parallelitäten, Adj. parallel
- von grch. parallelloi, dt. parallel verlaufende Geraden. Ein Begriff der Geometrie, mit dem ein gleichbleibender Abstand zwischen geometrischen Figuren, wie Geraden oder Flächen, bezeichnet wird, wobei man bei parallelen Geraden i.d.R. voraussetzt, dass diese in derselben Ebene, also nebeneinander verlaufen.
Parallelogramm, Pl. Parallelogramme
- von grch. parallelloi, dt. parallel verlaufende Geraden. In der Geometrie eine Bezeichnung für ein Viereck, dessen gegenüberliegende Seiten jeweils parallel verlaufen.
Trigon, Pl. Trigone, Adj. trigonal
- von grch. trigonion, dt. Dreieck. In der Geometrie eine allg. Bezeichnung für dreieckige Flächen. Insb. treten bei vielen chem. Molekülen, wie z.B. dem Formaldehyd trigonale Geometrien auf.
Tetragon, Pl. Tetragone, Adj. tetragonal
- von grch. tetragonon, dt. Viereck. In der Geometrie eine allg. Bezeichnung für viereckige Flächen.
Pentagon, Pl. Pentagone, Adj. pentagonal
- von grch. pentagonon, dt. Fünfeck. In der Geometrie ein allg. Bezeichnung für fünfeckige Flächen. Ein bekanntes Bauwerk, das im Grundriss die Geometrie eines gleichseitigen Fünfecks aufweist, ist der auch als das "Pentagon" bekannte Hauptsitz des United States Ministry of Defence (Verteidigungsministerium der USA) in Washington, D.C.
Hexagon, Pl. Hexagone, Adj. hexagonal
- von grch. hexgonon, dt. Sechseck. In der Geometrie eine allg. Bezeichnung für sechseckige Flächen. Über einen weiten Bereich von Grössenordnungen weisen viele natürliche Stoffe oder Strukturen eine hexagonale Geometrie auf, was i.d.R. auf die besondere Stabilität solcher Geometrien zurückzuführen ist. Beispiele für solche hexaogonalen Geometrien sind etwa die hexagonal miteinander verknüpften Kohlenstoffatome des Graphits, die im elektronenoptischen Bild hexagonal erscheinenden Carboxysomen vieler Bakterien oder die im Tierreich auftretenden Bienenwaben mit hexagonaler Struktur.
Heptagon, Pl. Heptagone, Adj. heptagonal
- von grch. heptagonon, dt. Siebeneck. In der Geometrie eine allg. Bezeichnung für siebeneckige Flächen.
Octagon, Pl. Octagone, Adj. octagonal
- von grch. octagonon, dt. Achteck. In der Geometrie eine allg. Bezeichnung für achteckige Flächen.
Nonagon, Pl. Nonagone, Adj. nonagonal
- von grch. nonagonon, dt. Neuneck. In der Geometrie eine allg. Bezeichnung für neuneckige Flächen.
Decagon, Pl. Decagone, Adj. decagonal
- von grch. decagonon, dt. Zehneck. In der Geometrie eine allg. Bezeichnung für zehneckige Flächen.
Polygon, Pl. Polygone, Adj. polygonal
- von grch. poly, dt. viel und grch. gonia, dt. Winkel, Ecke. In der Geometrie eine allg. Bezeichnung für vieleckige bzw. "vielwinkelige" Flächen.
Orthogonalität, Adj. orthogonal
- von grch. orthogonios, dt. rechtwinklig. In der Geometrie eine allg. Bezeichnung für die Rechtwinkligkeit von Geraden, Flächen oder Körpern, die dadurch definiert wird, dass zwei Geraden senkrecht aufeinander stehen, d.h. in einem Winkel von exakt 90° aufeinander stossen.
Angulus, Pl. Anguli, Adj. angular
- lat. für dt. Winkel, Ecke, auch Bucht oder Schlupfwinkel.
Triangulum, Pl. Trianguli, Adj. triangular
- lat. für dt. Dreieck, also einer dreiseitigen Fläche.
Quadrat, Pl. Quadrate, Adj. quadratisch
- von lat. quadratum, für eine viereckige Fläche, deren Seitenlinien gleich lang sind und orthogonal, d.h. im rechten Winkel von 90 ° aufeinander stossen.
Prisma, Pl. Prismen, Adj. prismatisch
- grch. für einen dreidimensionalen, keilförmigen, geometrischen Körper, bei dem die vielseitigen (polygonalen) und kongruenten Grund- und Deckflächen parallelel zueinander ausgerichtet sind. Nach der mathematisch-geometrischen Definition eines Prismas bestehen darüberhinaus die Seitenflächen aus Parallelogrammen, d.h. die Kanten der Seitenflächen verlaufen ebenfalls untereinander parallel. Nach dieser Definition stellen der Würfel und der Quader Sonderformen des Prismas dar. Bilden die Kanten der Seitenflächen einen rechten Winkel (d.h. 90 °) mit der Grund- und Deckfläche aus, handelt es sich um ein gerades Prisma, anderfalls um ein schiefes Prisma. Gleicht der Abstand von Grund- und Deckfläche (Längsachse) demjenigen der Seitenflächen (Querachsen), spricht man auch von isoprismatischen Körpern, übersteigt die Länge der Längsachse die der Querachse(n) bei weitem, werden derartige Prismen als hochprismatisch bezeichnet. Im Kontext der Biologie werden bspw. Zellformen, wie etwa bestimmte Epithelzellen des Darms, als prismatisch, isoprismatisch oder hochprismatisch bezeichnet. In der organischen als auch anorganischen Chemie stellt das Prisma einen Typus der Kristallbildung dar, so dass zahlreiche Feststoffe, wie Salze und Minerale, als prismatische Kristalle vorliegen. Die sog. Prismane bilden in der org. Chemie eine besondere Klasse von Verbindungen, die eine prismatische Molekülstruktur aufweisen.
Prismatoid, Pl. Prismatoide, Adj. prismatoid
- Bezeichnung für Körper, die in ihrer Form einem Prisma ähneln.
Cubus, Pl. Cubi, auch Cuben, Adj. cubisch
- lat. für dt. Würfel, in anderer, v.a. im deutschen Sprachraum verbreiteter Schreibweise auch Kubus.
Kubus, Pl. Kubi, auch Kuben, Adj. kubisch
- andere, v.a. im deutschen Sprachraum verbreitete Schreibweise für Cubus. Mit dem Kubus wird ein dreidimensionaler, geometrischer Körper definiert, der sechs gleich grosse, rechtwinklig aufeinander stossende Flächen und entsprechend 12 gleich lange Kanten aufweist. Er stellt somit einen Sonderfall des Prismas dar. Im Kontext der Biologie werden bspw. würfelförmige Zellen als kubisch bezeichnet. In der org. Chemie stellt insb. das Cuban eine kubische Verbindung dar, während in der anorg. Chemie kubische Kristallgitter bei zahlreichen Salzen und Mineralen anzutreffen sind.
Rhombus, Pl. Rhomben, Adj. rhombisch
- latinisiert von grch. rombos, dt. Raute. In der Geometrie eine Bezeichnung für die Fläche einer Raute, d.h. einem schiefwinkeligen, gleichseitigen Parallelogramm. Rhombische Formen treten in der Natur insb. bei den Kristallen chem. Verbindungen auf, wie etwa beim Anthrachinon.
Rhomboid, Pl. Rhomboide, Adj. rhomboide
- In der Geometrie eine Bezeichnung für Rhombus-ähnliche, auch Drachenviereck genannte Flächen, die von einem schiefwinkeligen, ungleichseitigen Parallelogramm gebildet werden.
Tetraeder, Pl. Tetraeder, Adj. tetraedrisch
- von grch. tetraedron, dt. etwa "Vierflächner". In der Geometrie eine Bezeichnung für vierseitige, dreidimensionale Körper, deren vier Seiten jeweils durch ein gleichseitiges Dreieck begrenzt werden und so eine dreiseitige Pyramide ausbilden.
Pyramide, Pl. Pyramiden, Adj. pyramidal
- von grch. pyramis, dt. Pyramide. In der Geometrie eine Bezeichnung für mehrseitige, dreidimensionale Körper, die aus einem Polygon als Grundfläche und in einer Spitze zusammenlaufenden Dreiecken als Seitenflächen bestehen. So stellt bspw. der Tetraeder eine dreiseitige Pyramide dar.
Rhomboeder, Pl. Rhomboeder, Adj. rhomboedrisch
- In der Geometrie eine Bezeichnung für sechsseitige, dreidimensionale Körper, deren sechs Seiten jeweils durch einen Rhombus begrenzt werden. Rhomboeder treten in der Natur insb. als Kristallformen chem. Verbindungen auf, wie etwa bei den Kristallen des 1,3,5-Triazins.
Ikosaeder, Pl. Ikosaeder, Adj. ikosaedrisch
- von grch. eikosaedron, dt. etwa "Zwanzigflächner". In der Geometrie eine Bezeichnung für zwanzigseitige, dreidimensionale Körper, deren zwanzig Seiten jeweils durch ein gleichseitiges Dreieck begrenzt werden. Ikosaeder oder in anderer Schreibweise Icosaeder treten in der Natur bspw. als Kristallformen chem. Verbindungen auf, finden sich aber insb. als Form der sog. Capside von Viren.
Icosaeder, Pl. Icosaeder, Adj. icosaedrisch
- andere Schreibweise für Ikosaeder.
Sphäre, Pl. Sphären, Adj. sphärisch
- von grch. sphaira, dt. Kugel, Ball. Allg. im Wortsinne als Bezeichnung für kugelige Formen und Strukturen verwendet, in der Biologie etwa für Zellformen.
äqual
- von lat. aequus, dt. eben, gleich, auch gleich gross; d.h. an oder in Nähe einer in gleiche Teile unterteilenden Linie (Mittellinie) oder Ebene gelegen, bei runden bzw. kreisförmigen Strukturen ist dies die Linie des Durchmessers, bei kugelförmigen Strukturen ist dies die Linie des Äquators.
So werden insb. Zellteilungen, die eine Zelle in gleich grosse Tochterzellen unterteilen, als äquale Teilungen bezeichnet, im Gegensatz zu inäqualen Teilungen.
inäqual
- von lat. in-, dt. un-, ohne und lat. aequus, dt. eben, gleich, auch gleich gross; d.h. ungleich, ungleich gross, an oder in Nähe einer in ungleiche Teile unterteilenden Linie gelegen.
So werden insb. Zellteilungen, bei denen ungleich grosse Tochterzellen entstehen, als inäquale Teilungen bezeichnet, im Gegensatz zu äqualen Teilungen.
radial
- von lat. radius, dt. Speiche; bei runden bzw. kreisförmigen Strukturen: in Richtung des Kreisradius gelegen
tangential
- von lat. tangere, dt. berühren, angrenzen; bei runden bzw. kreisförmigen Strukturen: in Richtung einer Kreistangente gelegen
axial
- von lat. axis, dt. (Wagen)achse, Erdachse, Pol; in Richtung oder entlang von Körperachsen gelegen
medial
- von lat. medius, dt. Mitte, d.h. also zur Mitte hin oder in der Mitte gelegen
median
- von lat. medius, dt. Mitte, auf oder nahe an der Mitte bzw. Mittellinie des Körpers gelegen
antiklin
- von grch. antios, dt. gegen, entgegen(stehend), entgegengesetzt, widerstrebend und grch. klinein, dt. neigen, beugen, biegen; senkrecht zur Oberfläche einer Struktur gelegen, insb. bei der Betrachtung der Teilungsebene bei der Zellteilung von Zellen eines Organs
periklin
- von grch. peri, dt. ringsum, um ... herum und grch. klinein, dt. neigen, beugen, biegen; parallel zur Oberfläche einer Struktur gelegen, insb. bei der Betrachtung der Teilungsebene bei der Zellteilung von Zellen eines Organs
anterograd
- von lat. ante, dt. vorne, vorwärts und lat. gradus, dt. Schritt oder auch lat. antegredior, dt. vorausgehen; vorausgehend, vorwärtsgerichtet, im Gegensatz zu retrograd.
So wird bspw. der Transport von Vesikeln des Golgi-Apparates in Richtung der Plasmamembran anterograder Transport genannt, während der Transport von Vesikeln in Richtung des ER als retrograder Transport bezeichnet wird.
retrograd
- von lat. retro, dt. zurück, rückwärts, (nach) hinten und lat. gradus, dt. Schritt oder auch lat. retrogradus, dt. zurückgehend; zurückgehend, rückwärtsgerichtet, im Gegensatz zu anterograd.
So wird bspw. der Transport von Vesikeln des Golgi-Apparates in Richtung des ER retrograder Transport genannt, während der Transport von Vesikeln in Richtung der Plasmamembran als anterograder Transport bezeichnet wird.
polar
- von grch. polos, dt. Pol, Himmelsgewölbe; allg. an den Enden einer Längs- oder Drehachse gelegen. Entsprechend werden im Kontext der Morphologie oder der Anatomie mit polaren Strukturen solche mit ausgeprägter Längsachse und/oder funktionaler Differenzierung zum Ende einer solchen Achse verstanden. Unter polarem Wachstum, wie es z.B. bei den Pollenschläuchen oder Wurzelhaaren der Angiospermae (bedecktsamige Pflanzen) auftritt, wird ein Spitzenwachstum am Ende einer Längsachse verstanden. In der Mikrobiologie (s. polar) und in der Chemie (s. Polarität) kommt dem Ausdruck 'polar' bzw. 'Polarität' jeweils eine besondere Bedeutung zu.
lateral
- von lat. latus, dt. Seite; seitlich, also allg. seitlich gelegen, insb. in Bezug auf eine Längsachse. Durch Präfixe aus lat. Zahlworten können weitere Lagebeziehungen zum Ausdruck gebracht werden: z.B. unilateral für einseitig, bilateral für zweiseitig, trilateral für dreiseitig usw..
Im Kontext der Morphologie in der Mikrobiologie spricht man von 'lateraler' Begeisselung, wenn die Geisseln seitlich der Längsachse eines Bakteriums inserieren.
basal
- von lat. basis, dt. Fussgestell, Sockel, Basis; grundseitig, grundständig, an der Basis
apikal
- von lat. apex, dt. Scheitel; scheitel-, spitzen-, endständig
distal
- von lat. distare, dt. sich entfernen; entfernt gelegen, insb. von der Körpermitte aus betrachtet
proximal
- von lat. proximus, dt. der Nächste; nahe bzw. nahestehend, insb. von der Körpermitte aus betrachtet
terminal
- von lat. terminus, dt. Schluss, Ende, Ziel; endständig
zentral
- von lat. centrum, dt. Achspunkt, Mittelpunkt, Mitte; mitten- bzw. mittelpunktständig
ventral
- von lat. venter, dt. Bauch; bauchseitig, am Bauch gelegen
dorsal
- von lat. dorsum, dt. Rücken; rück(en)seitig
frontal
- von lat. frons, dt. Stirn, Gesicht, Vordereingang, Front; am bzw. zum Vorderende hin gelegen
sagittal
- von lat. sagitta, dt. Pfeil; parallel zur Mittelachse gelegen (insb. bei Schnitten)
cranial
- von grch. cranion, dt. Schädel; kopf-, schädelseitig
rostral
- von lat. rostrum, dt. Schnabel, Rüssel; schnabel-, rüssel- bzw. schnauzenwärts gelegen, insb. von Strukturen des Kopfes aus betrachtet
caudal
- von lat. cauda, dt. Schwanz; zum Schwanz bzw. zum Hinterende hin gelegen.
oral
- von lat. os, dt. Mund, Maul, Rachen, Schnabel, aber auch Öffnung, Mündung, Eingang; d.h. eine v.a. in der Zoologie verwendte Lagebezeichnung für am Mund oder in Mundnähe gelegene Orte oder Strukturen, im Gegensatz dazu werden vom Mund abgewendete Bildungen als aboral bezeichnet.
Häufig wird in Anatomie und Morphologie eine vorhandene orale Lage durch lat. Präfixe weiter präzisiert: So werden mit 'prä'- bzw. 'postoral' jeweils vor bzw. hinter dem Mund gelegene Strukturen bezeichnet, während sich der Ausdruck 'circumoral' auf den Mund umstehende Bildungen bezieht.
Neben den anatomisch-morphologischen Lagebezeichnungen wird im Kontext der Medizin mit 'oral' eine Verabreichungsform (Applikationsform) von Pharmaka bzw. Therapeutika (Medikamente u.ä.) bezeichnet, bei der das zu verabreichende Mittel durch den Mund aufgenommen wird. Eine derartige Applikationsform wird auch als peroral bezeichnet und mit p.o. für lat. per os, dt. über oder durch den Mund abgekürzt.
aboral
- von lat. ab-, dt. von, weg, weg von und lat. os, dt. Mund, Maul, Rachen, Schnabel, aber auch Öffnung, Mündung, Eingang; vom Mund weg oder in Mundferne gelegen, im Gegensatz zu oral
nasal
- von lat. nasus, dt. Nase; in, an oder in Nasennähe gelegen.
Im Kontext der Medizin wird damit eine Verabreichungsform von Pharmaka bzw. Therapeutika (Medikamente u.ä.) bezeichnet, bei der das zu verabreichende Mittel in bzw. an der Nase appliziert wird.
dermal
- latinisiert von grch. derma, dt. Haut, Fell, Leder; d.h. eine v.a. in der Zoologie verwendte Lagebezeichnung für im Bereich der Haut gelegene Orte oder Strukturen.
Häufig wird in Anatomie und Morphologie eine vorhandene dermale Lage durch lat. Präfixe weiter präzisiert: So werden mit 'intra'-, 'sub'- oder 'epidermal' jeweils die innerhalb, unter oder auf der Haut gelegene Strukturen bezeichnet.
Neben den anatomisch-morphologischen Lagebezeichnungen wird im Kontext der Medizin oder Pharmakologie mit 'dermal' eine Verabreichungsform von Pharmaka bzw. Therapeutika (Medikamente u.ä.) bezeichnet, bei der das zu verabreichende Mittel auf die Haut aufgetragen wird bzw. über die Haut aufgenommen wird.
intradermal, i.d.
- von lat. intra, dt. innerhalb und grch. derma, dt. Haut, Fell, Leder; eine anatomische Lagebezeichnung bzw. Ortsangabe, mit der innerhalb der Lederhaut (Dermis) liegende Bereiche bezeichnet werden. Im Kontext der Medizin wird darunter eine Verabreichungsform von Pharmaka bzw. Therapeutika (Medikamente u.ä.) verstanden, bei der das zu verabreichende Mittel in die Dermis injiziert wird. Synonym zu dem Begriff 'intradermal' wird auch häufig die Bezeichnung intrakutan verwendet.
cutan
- von lat. cutis, dt. Haut, Hülle oder auch die äussere Schale; d.h. eine v.a. in der der Zoologie und Medizin verwendte Lagebezeichnung für im Bereich der Haut bzw. der Lederhaut gelegene Orte oder Strukturen.
Häufig wird in Anatomie und Morphologie eine vorhandene cutane Lage durch lat. Präfixe weiter präzisiert: So werden mit intracutan, subcutan oder epicutan jeweils innerhalb, unter oder auf der Haut gelegene Orte oder Strukturen bezeichnet.
Neben den anatomisch-morphologischen Lagebezeichnungen werden im Kontext der Medizin die entsprechenden Bezeichnungen als Verabreichungsform von Pharmaka bzw. Therapeutika (Medikamente u.ä.) bezeichnet, bei der das zu verabreichende Mittel auf die Haut aufgetragen wird bzw. über die Haut aufgenommen wird.
kutan
- andere, v.a. im deutschen Sprachraum verbreitete Schreibweise für cutan.
epicutan, e.c.
- von grch. epi, dt. auf, an, bei und lat. cutis, dt. Haut, Hülle; eine anatomische Lagebezeichnung bzw. Ortsangabe, mit der auf der Haut (Cutis) liegende Bereiche bezeichnet werden. Im Kontext der Medizin wird darunter auch eine Verabreichungsform von Pharmaka bzw. Therapeutika (Medikamente u.ä.) verstanden, bei der das zu verabreichende Mittel auf die Haut, z.B. in Form von Salben, aufgetragen wird.
epikutan
- andere, v.a. im deutschen Sprachraum verbreitete Schreibweise für epicutan.
intracutan, i.c.
- von lat. intra, dt. innerhalb und lat. cutis, dt. Haut, Hülle; eine anatomische Lagebezeichnung bzw. Ortsangabe, mit der innerhalb der Haut (Cutis) liegende Bereiche bezeichnet werden. Im Kontext der Medizin wird darunter auch eine Verabreichungsform von Pharmaka bzw. Therapeutika (Medikamente u.ä.) verstanden, bei der das zu verabreichende Mittel in die Haut injiziert wird (intrakutane oder auch intradermale Injektion).
intrakutan
- andere, v.a. im deutschen Sprachraum verbreitete Schreibweise für intracutan.
subcutan, s.c.
- von lat. sub, dt. unter, unterhalb und lat. cutis, dt. Haut, Hülle; eine anatomische Lagebezeichnung bzw. Ortsangabe, mit der unterhalb der Haut (Cutis), d.h. also innnerhalb des Binde- bzw. Fettgewebes der Subcutis liegende Bereiche bezeichnet werden. Im Kontext der Medizin wird darunter eine Verabreichungsform von Pharmaka bzw. Therapeutika (Medikamente u.ä.) verstanden, bei der das zu verabreichende Mittel in das unter der Haut liegende Gewebe der Subcutis injiziert wird (subcutane Injektion).
subkutan
- andere, v.a. im deutschen Sprachraum verbreitete Schreibweise für subcutan.
intraperitoneal, i.p.
- von lat. intra, dt. innerhalb und latinisiert Peritoneum, dt. Bauchfell, von grch. peritoneion, dt. "das Ausgespannte"; eine anatomische Lagebezeichnung bzw. Ortsangabe, mit der innerhalb des Peritoneum liegende Bereiche bezeichnet werden. Im Kontext der Medizin wird darunter eine Verabreichungsform von Pharmaka bzw. Therapeutika (Medikamente u.ä.) verstanden, bei der das zu verabreichende Mittel in das Peritoneum injiziert wird (peritoneale Injektion).
intramuskulär, i.m.
- von lat. intra, dt. innerhalb und lat. musculus, dt. Muskel; eine anatomische Lagebezeichnung bzw. Ortsangabe, mit der innerhalb der Muskeln liegende Bereiche bezeichnet werden. Im Kontext der Medizin wird darunter eine Verabreichungsform von Pharmaka bzw. Therapeutika (Medikamente u.ä.) verstanden, bei der das zu verabreichende Mittel in die Muskulatur injiziert wird.
intravenös, i.v.
- von lat. intra, dt. innerhalb und lat. vena, dt. Blutader, Vene; eine anatomische Lagebezeichnung bzw. Ortsangabe, mit der innerhalb der Venen liegende Bereiche bezeichnet werden. Im Kontext der Medizin wird darunter eine Verabreichungsform von Pharmaka bzw. Therapeutika (Medikamente u.ä.) verstanden, bei der das zu verabreichende Mittel in die Venen injiziert wird (venöse Injektion).
intraarteriell, i.a.
- von lat. intra, dt. innerhalb und lat. arteria, dt. Schlagader; eine anatomische Lagebezeichnung bzw. Ortsangabe, mit der innerhalb des Arterien liegende Bereiche bezeichnet werden. Im Kontext der Medizin wird darunter eine Verabreichungsform von Pharmaka bzw. Therapeutika (Medikamente u.ä.) verstanden, bei der das zu verabreichende Mittel in die Arterien injiziert wird (arterielle Injektion).
enteral
- von grch. enteron, dt. Darm, Eingeweide. Im Kontext der Medizin oder Pharmakologie wird darunter eine Verabreichungsform von Pharmaka bzw. Therapeutika (Medikamente u.ä.) verstanden, bei der das zu verabreichende Mittel über den Darm aufgenommen wird. Im Gegensatz dazu werden mit parenteral Applikationsformen, wie bspw. subcutane oder intravenöse Verabreichungen bezeichnet, die den Darm umgehen.
parenteral
- von grch. para, dt. daneben, vorbei und grch. enteron, dt. Darm, Eingeweide. Im Kontext der Medizin oder Pharmakologie wird darunter eine Verabreichungsform von Pharmaka bzw. Therapeutika (Medikamente u.ä.) verstanden, bei der das zu verabreichende Mittel unter Umgehung des Darms aufgenommen wird. Dies ist bspw. bei subcutaner, peroraler, intravenöser oder anderen Verabreichungsformen der Fall. Im Gegensatz dazu werden mit enteralen Applikationsformen solche Verabreichungen bezeichnet, die über den Darm erfolgen.
peroral, p.o.
- von lat. per, dt. durch, über, entlang und lat. os, dt. Mund. Im Kontext der Medizin oder Pharmakologie wird darunter eine Verabreichungsform von Pharmaka bzw. Therapeutika (Medikamente u.ä.) verstanden, bei der das zu verabreichende Mittel über den Mund aufgenommen wird. Häufig wird eine solche Applikationsform auch einfach als oral bezeichnet.
Ingestion, Adj. ingestiv
- von lat. ingerere, dt. hineintun, hineinbringen, hineingiessen, hineinwerfen. Med. Ausdruck für die durch den Mund erfolgende Aufnahme von Stoffen in den Verdauungstrakt, also insb. bei der Nahrungsaufnahme, aber auch bei der Verabreichung von Medikamenten oder der Aufnahme von Toxinen.
Inhalation, Adj. inhalativ
- von lat. inhalare, dt. zuhauchen. Med. Ausdruck für die durch den Mund erfolgende Aufnahme von Stoffen in den Atemtrakt, also die Aufnahme von Stoffen durch den Vorgang des Atmens.

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Letzte Aktualisierung: 12.11.23